Der Song JEANNY zählt zweifelsohne zu den bekanntesten Titeln der österreichischen Popmusiklegende Johann “Hans” Hölzel alias Falco. Song und Musikvideo zeichnen sich besonders durch eine vielschichtige Verknüpfung mehrerer Symbolebenen aus und sorgten gleichzeitig für einen der bis dato größten Skandale der jüngeren deutschen und österreichischen Musikgeschichte.
I. Entstehungsgeschichte
Die Produzenten und Songwriter Robert und Ferdinand Bolland, aber auch Manager Horst Bork, waren von Anfang an von JEANNY überzeugt, Falco hingegen gefiel zwar die Musik sofort, der Text war ihm jedoch zu lasch und langweilig. In der Ursprungsversion der Bollands ging es lediglich um ein Mädchen, welches von zuhause abgehauen ist, da ihre Eltern nicht mit ihrem neuen Freund einverstanden waren. Falco veränderte daraufhin einige Verse und fügte diverse Zeilen wie “Dein Lippenstift ist verwischt, du hast ihn gekauft, und ich hab es gesehen” oder “Sie kommen dich zu holen, sie werden dich nicht finden, niemand wird dich finden” hinzu. Nach diesen Änderungen, welche die Entführung des Mädchens nahelegen, war er sich nun zum ersten Mal in seiner Karriere sicher, dass einer seiner Songs erfolgreich sein würde. 1985 wurde dieser dann in den Niederlanden produziert und erschien auf seinem dritten Album Falco 3. Nachdem zuvor mit “Rock Me Amadeus” und “Vienna Calling”, welche ebenfalls auf dem dritten Album waren, große Hits erzielt wurden, wollte Falco dies mit der darauffolgenden Singleauskopplung JEANNY noch übertreffen. Diese ist, im Vergleich zu den ersten beiden populären Songs, eher eine Ballade, doch gerade durch den skandalträchtigen Text fiel der Song trotz einer langsamen Melodie im deutschsprachigen Raum auf. Nicht wenige sahen in ihm eine Provokation. Die öffentlichen Diskussionen trugen das Ihrige dazu bei, dass Falco auch nach seinen letzen, unübertreffbar scheinenden Hits, einen weiteren großen Erfolg feiern konnte. Der Song stieß zwar auf viel Kritik, wurde aber gerade wegen seiner Andersartigkeit von vielen Fans mit größter Begeisterung rezipiert. Mit dem dazugehörigen Musikvideo erhöhte sich das provokative Potenzial nochmalig, die vielsagenden Bilder sorgten für einen veritablen Skandal, einem der größten in der jüngeren Musikgeschichte im deutschen Sprachraum (vgl. Lanz 2007: 176-185).
II. Kontext
In etwa zeitgleich mit dem sich in den 1980er Jahren in den USA entwickelnden Hip-Hop tauchte mit Falco der erste weiße Rapper in Österreich bzw. dem deutschsprachigen Raum auf. Seine Songs verkauften sich bis zu seinem Tod über 60 Millionen Mal. Falco kombiniert verschiedene Sprachsysteme, vor allem Englisch, Hochdeutsch und österreichischen Dialekt, was ihm zu einer breit gefächerten Hörerschaft verhalf. Nach dem großen Erfolg von JEANNY in Deutschland und Österreich weigerte er sich den Song für das US-amerikanische Publikum in englischer Sprache aufzunehmen und wurde daraufhin wegen eines Wutausbruches aus dem Produktionsstudio der Bollands geschmissen.
JEANNY wurde von weiten Teilen der Öffentlichkeit mit großem Entsetzen aufgenommen und damit zwischenzeitlich zu einem Politikum. Der Wirbel um den Song begann mit der ZDF-Nachrichtensendung heute journal, in welcher der Moderator Dieter Kronzucker seine Bestürzung über den Song kundtat. Er sah darin eine offensichtliche Verherrlichung der Entführung und Vergewaltigung einer jungen Frau, was ihn persönlich besonders traf, da einige Jahre zuvor seine beiden Töchter auch entführt und festgehalten wurden. Kronzucker forderte daher in seiner Nachrichtensendung die Rundfunkanstalten auf, sich zu weigern, dieses Lied zu senden. Der Bayerische Rundfunk, aber auch der Hamburger NDR spielten den Song daraufhin nicht mehr, in Hessen wurde JEANNY nur noch mit vorher erklärenden Worten gesendet und auch in Berliner Rundfunkanstalten erfolgte ein Verbot des Songs. Fraueninitiativen riefen zeitgleich zum Boykott auf und 1986 wurde sogar ein Indizierungsantrag gestellt, welcher jedoch eindeutig abgelehnt wurde. Weiterhin wurde Falco vorgeworfen, dass der Song eine Anspielung auf den österreichischen Mörder Johann “Jack” Unterweger sei, welcher zu dieser Zeit wegen Mordes an einer 18-jährigen Deutschen in Haft saß. Von einigen wurde JEANNY daher als eine Aufforderung auf Freilassung des verurteilten Mörders gesehen, was jedoch nie von Falco bestätigt wurde (vgl. Lanz 2007: 177-180).
III. Analyse
Sein Provokationspotentail entfaltet der Song erst im Zusammenspiel von Text, Bild und Musik. Bereits bei der Betrachtung des Textes wird deutlich, dass hier ausgetretene Pfade verlassen werden. Es ist zwar nicht ausdrücklich die Rede von Gewalt, doch der Eindruck, dass das lyrische Ich bzw. die Song-Persona Falcos eine Frau in seine Gewalt gebracht hat, verdichtet sich im Laufe des Songs immer mehr. Zu Beginn des Textes wird das Opfer ‘gebeten’, aufzustehen, sie würde sonst, da sich beide im Wald befinden, ganz nass werden. Es wird deutlich: Schon an diesem Punkt der Geschichte ist das Mädchen in einer sehr unangenehmen Situation; es regnet und sie ist mit einer männlichen Person alleine abends in einem Wald. Wichtig zu beachten ist dabei, dass Falco diese Zeilen nicht singt, sondern einfach nur spricht, was dem Ganzen einen dialogischen und erzählenden Charakter gibt, wobei jedoch nur Falco zu hören ist und während des ganzen Liedes keine Antwort von Jeanny erfolgt. Es wirkt zudem bedrohlich, als Falco bzw. seine Song-Persona mit (gespielt) mitleidsvoller Stimme fragt, wo ihr Schuh sei, und ob sie diesen verloren hätte. Dabei könnte es sich noch um ein Gespräch zwischen Bekannten handeln, doch sobald das lyrische Ich erklärt, dass es dem Mädchen den Weg zeigen müsse, drängt sich das Bild einer Entführung auf. Die Stimme Falcos suggeriert hierbei Vertrautheit mit dem Mädchen an, beinahe Sorge. Am Ende der ersten Strophe jedoch steigert sich der ruhige Sprechgesang immer mehr mit den Zeilen “Wer hat verloren? Du dich? Ich mich? Oder, oder wir uns?” und geht mit den letzten Worten fast schreiend und bedrohlich in den darauffolgenden Refrain über.
“Jeanny, quit livin’ on dreams / Jeanny, life is not what it seems / Such a lonely little girl in a cold, cold world / There’s someone who needs you”. In pessimistisch-fatalistischer Grundhaltung wird dem Mädchen deutlich gemacht, dass es im Leben oft nicht so läuft, wie man es sich vorstellt, und dass Träume sich nicht lohnen. Doch kommt dann wieder das ‘besorgte’ lyrische Ich dahingehend zum Vorschein, dass es dem “kleinen einsamen Mädchen in einer kalten, kalten Welt” verspricht, dass es dennoch jemanden gibt, der es braucht. Hierbei singt Falco die Zeilen mit tiefer Inbrunst, wobei es ein Hin und Her zwischen kläglichen Schreien (nach Jeanny) und den restlichen Zeilen gibt. Mit den Worten “You’re lost in the night, don’t wanna struggle and fight” wird der Eindruck erweckt, es gäbe keine Hoffnung mehr für das Mädchen, und trotzdem verspricht das lyrische Ich wiederholt, dass es jemanden auf der Welt gäbe, der Jeanny bräuchte. Ob dies nun das lyrische Ich ist, also der vermeintliche Entführer, oder jemand anderes, bleibt offen.
In der darauffolgenden Strophe steigert sich das Ganze und der Verdacht, dass das lyrische Ich das Mädchen entführt hat und sogar vergewaltigen möchte, bestätigt sich immer mehr. In ruhiger Stimme wird erneut das Mädchen adressiert. Dieses Mal wird jedoch durch die Zeilen “Dein Lippenstift ist verwischt / Du hast ihn gekauft, und ich habe es gesehen / Zuviel Rot auf deinen Lippen” deutlich, dass eine Stalker-Perspektive wiedergegeben wird. Mit der Erwähnung des roten Lippenstifts erhält die geschilderte Situation ein sexuelle Komponente, wobei das lyrische Ich ermahnend, aber vielleicht auch entschuldigend für seine grausame Handlung, die zu dick aufgetragene Farbe erwähnt. Dass sich das lyrische Ich dabei in seiner Situation stark und überlegen fühlt, wird durch die Zeilen “Aber du warst durchschaut / Augen sagen mehr als Worte, du brauchst mich doch?” sinnfällig. Die gesangliche Darbietung wird im Folgenden durch ein Anheben der Stimme bis ins Aggressive intensiviert: “Alle wissen, dass wir zusammen sind ab heute / Jetzt hör ich sie / Sie kommen, sie kommen dich zu holen / Sie werden dich nicht finden, niemand wird dich finden, du bist bei mir” beginnt. An dieser Stelle bestätigt sich, dass das Mädchen entführt wurde und bereits gesucht wird. Dennoch ist sich das lyrische Ich seiner Sache sicher. Die letztendliche Bestätigung, dass es sich um eine Entführung mit möglichem Gewaltverbrechen handelt, tritt mit dem eingeblendeten Newsflash ein. In diesem erzählt ein neutraler Nachrichtensprecher von einem “neunzehnjährigen Mädchen, das zuletzt vor vierzehn Tagen gesehen wurde.” Die Polizei schließe “die Möglichkeit nicht aus, dass es sich hier um ein Verbrechen handelt”. Diese von einem Sprecher im Nachrichtenjargon vorgetragene Zeile verleiht dem Song den Anschein des Reellen – hierzu tragen auch Polizeisirenen bei, welche im Hintergrund zu hören sind. Als Antwort auf diesen Newsflash folgt ein über mehrere Takte gedehntes, mehr geschrien als gesungenes “A”, gefolgt von der Zeile “There’s no one else, no one else who’s gonna need you”. Der Irrsinn, der sich hierin manifestiert, lässt jegliche Hoffnung für das junge Mädchen schwinden.
Auch auf musikalischer Ebene wird das Thema in dramatischer Weise ausgedeutet. Die gesprochenen Strophen werden von einem ruhigen Klavierpart mit der für Pop-Balladen typischen Mixtur aus Skalen- und Dreiklangsmelodik begleitet, hinzu tritt eine prägnante Synthie-Streichermelodie. Die Bassdrum wirkt hierbei wie ein langsamer Herzschlag. Dieses onomatopoetische “Sonic Anaphone” (Tagg 1992: 3) kommt besonders in den ruhig gehaltenen Strophen zum Vorschein und betont vor allem das lang gesungene “A” nach dem Newsflash. Sobald sich jedoch die Stimme des Sängers zum Ende jeder Strophe erhebt, beginnt neben den rudimentär eingesetzten E-Drums (Bass- und Snaredrum) ein akustisches Drumset mit einem Fill zu spielen. Dieser “Episodic Marker” (Tagg 1992: 6) verweist auf das darauffolgend Gesungene und dramatisiert in diesem Sinne die Situation der “Jeanny”.
Während des Refrains wird Falco von Background-Sängerinnen unterstützt, zusätzlich setzt eine E-Gitarre mit verzerrtem Klang und Power-Chords ein. Diese ‘bombastische’ Klangkulisse endet abrupt mit dem Einsetzen der Strophe: Das akustische Drumset setzt aus, während die ebenmäßig ablaufenden E-Drums, der ruhige Klavierpart sowie Falcos (vordergründig) ruhige Stimme wieder einsetzen.
Doch insbesondere die dritte Ebene, die visuelle Darstellung, spielt mit den Gedanken des Zuschauers und scheint die alles entscheidende Frage aufzuwerfen: Was ist wirklich mit Jeanny passiert? Gleich zu Beginn des Musikvideos sieht man, wie eine kleine Puppe auf eine nassen, gepflasterte Straße fällt, wodurch Assoziationen mit einer Kindesentführung geweckt werden. Das am Anfang gefilmte Schild eines Motels erinnert an den Hitchcock-Klassiker Psycho und dürfte beim Zuschauer ebenfalls ein beklemmendes Gefühl auslösen. Diese Stimmung der Unbehaglichkeit zieht sich durch das ganze Video und wird dadurch verstärkt, dass matte Farben dominieren und die Bildebene mehrheitlich in Schwarz-Weiß gehalten ist. Auffällig ist dabei, dass immer wieder gelbe oder blaue Töne in dem Video durch einen Farbfilter oder die Beleuchtung betont werden. Nur wenige Male taucht rotes Licht auf, das angesichts der anderen, vorherrschenden Farbnuancen besonders bedrohlich wirkt.
In der ersten Hälfte des Musikvideos wird Falco als ein Beobachter dargestellt, welcher anfangs hinter einer Jalousie zu sehen ist, dann hinter einem Baum und schließlich einem Mädchen vor eine Diskothek folgt. Der Eindruck, dass es sich bei Falco um einen Stalker handelt, wird durch eine Nahaufnahme seines rechten Auges verdeutlicht. Von dieser wird in eine Kamerafahrt über Waldboden übergeblendet, welcher mit Scherben bedeckt ist und von einer Taschenlampe abgesucht wird (0:39). Anschließend wechselt Falco aus der passiven, beobachtenden Position in eine aktive, wobei man sehen kann, wie er die reglose Jeanny (also das Entführungsopfer) welche von der damals 15-jährigen Theresa Guggenberger gespielt wird, unter einer Brücke auf seinen Armen trägt.
Bemerkenswert hierbei ist, dass man Falco erst im darauffolgenden Refrain selbst singen sieht und man während der Strophen seine Stimme nur aus dem Off hören kann, wobei das Ganze durch seinen ruhigen Sprechgesang wie eine Erzählung wirkt. Besonders auffällig ist auch die Synchronisation von Jeanny, während sie sich lasziv die Lippen mit einem roten Stift schminkt. Hierbei hört man zwar Falco “Mach mich nicht an” sprechen, sieht jedoch nur Jeanny und ihre passenden Lippenbewegungen dazu (2:27). Dadurch wird deutlich, dass die Geschichte aus der Perspektive von Falcos Song-Persona erzählt wird und man sich als Zuschauer nicht sicher sein kann, ob Jeanny noch am Leben ist oder überhaupt je existiert hat.
Beim zweiten Refrain befindet sich Falco spielend an einem Flügel und Jeanny im Hintergrund auf einem Tisch liegend. Die Szenerie gleicht einer Opferzeremonie, da überall Kerzen aufgestellt sind und das Mädchen mit einem weißen, Unschuld und Reinheit suggerierendem Kleid, viel Schmuck und geschlossenen Augen in Szene gesetzt ist. Hier fällt auf, dass Jeanny trotz des weißen Kleides Spitzenstrümpfe, Schuhe und Handschuhe in Schwarz trägt, was ihrem Äußeren bis zu einem gewissen Grad die Unschuld nimmt und sie eher lasziv wirken lässt. Mit einer Kamerafahrt wird der Zuschauer bis zu dem Gesicht von Jeanny geführt, wobei die aufkommende Frage, ob sie nun noch lebt oder nicht, mit Öffnen ihrer Augen beantwortet wird (3:31).
In der nachfolgenden Szene erfolgt ein weiterer intramedialer Bezug zu einem Film-Klassiker, dieses Mal eine Anspielung an den 1931 erschienenen Film M – Eine Stadt sucht einen Mörder von Fritz Lang. Falco ist mit einem weißen “F” an seinem Mantel zu sehen und läuft dabei durch die Straßen Wiens (3:35). An dieser Stelle wird dem Zuschauer nun ein Zeichen gegeben, dass es sich bei ihm um einen Mörder handeln könnte, da Falco durch das “F” eindeutig gekennzeichnet ist, so wie der Mörder mit dem “M” im gleichnamigen Film. Die Geschichte nimmt daraufhin jedoch eine Wendung, denn während des von Wilhelm Wieben gesprochenen Newsflashs sieht man Jeanny lebend eine Bar verlassen, obwohl Falco zuvor als Mörder identifiziert wurde. Die filmische Erzählung ist nicht linear, weshalb nicht eindeutig hervorgeht, ob Jeanny noch lebt, schon tot ist, die Entführung noch bevorsteht oder alles nur ein Gedankenkonstrukt war.
Mit den lang und lamentierend gesungenen Vokalisen vor der letzten Refrain-Hookline wendet sich das Video nun endgültig. Falco befindet sich in einer Gummizelle und hat eine Zwangsjacke um. Jeanny hingegen tänzelt um ihn herum, schminkt sich die Lippen, provoziert und verspottet ihn. Sie gibt ihm einen Kuss auf seine Wange, was einen roten Kussmund hinterlässt, schaut neckisch in die Kamera und lacht ihn zeitweise aus. Dass es sich hierbei jedoch vermutlich um Halluzinationen Falcos handelt wird deutlich, als ein Wärter am Ende des Videos in dessen Zelle schaut, dabei aber nur ihn sehen kann ‒ von Jeanny keine Spur.
IV. Rezeption
Durch die Veröffentlichung von JEANNY erschien Falcos zuvor schon umstrittenes Image noch fragwürdiger. Obschon er nicht explizit als Entführer und Vergewaltiger dargestellt wurde, warf man ihm vor, Gewalt und Mord zu verherrlichen. Viele empörten sich über das Musikvideo und den Song, was vermutlich in diesem Ausmaß keineswegs von Falco und den Bollands beabsichtigt war. Trotz alledem war JEANNY ein großer kommerzieller Erfolg und gehört bis heute zu den bekanntesten Liedern des Sängers. Der Medienrummel um den Song ließ die Plattenverkäufe natürlich erst recht in die Höhe schnellen, wobei JEANNY im gesamten deutschsprachigen Raum zwischenzeitlich zum Spitzenreiter der Hitparaden wurde. Pro Tag wurden 30.000 bis 50.000 Exemplare verkauft, und letztendlich ging der Song zu dieser Zeit fast 400.000 Mal über die Ladentheke.
Um den Vorwürfen der Gewaltverherrlichung entgegenzuwirken, setzte Falcos Management eine Gegenbewegung in Gang und gab beispielsweise Aufkleber mit der Botschaft “Jeanny lebt” heraus. Auch wurde erklärt, dass schon bei der Produktion sicher war, dass es eine Fortsetzung des Songs geben sollte. 1986 erschien daraufhin der Song “Coming Home (Jeanny Part 2)”, im Jahr 1990 “Bar Minor 7/11 (Jeanny Dry)” und letztendlich 2009 “The Spirit Never Dies (Jeanny Final)”.
Die Liste der Coverversionen und Samples von JEANNY ist groß. Xavier Naidoo und Reamonn, Sara Noxx, aber auch die Punkband Die Strafe versuchten sich an einem Cover des Songs; Fank Zander dagegen parodierte diesen und 1986 wurde sogar eine spanische Version mit dem Sänger Félix Pando produziert. Zu den bekanntesten Samples des Songs zählt “An Tagen wie diesen” von Fettes Brot, aber auch “Neue Numma 1” von dem Deutsch-Rapper Fler. Trotz der vielen Versuche ist es bis heute weder einem Cover, noch einem Sample gelungen, annähernd an den Erfolg des Originals anzuknüpfen oder in künstlerischer Hinsicht diesem gerecht zu werden.
JESSICA THÖN
Credits
Gesang: Falco
Musik: Ferdinand Bolland, Robert Bolland
Text: Falco, Ferdinand Bolland, Robert Bolland
Produzenten: Ferdinand Bolland, Robert Bolland
Label: GiG Records, Sony Music
Aufnahme: Sommer 1985
Veröffentlichung: 11. September 1985
Studio: Sound Push Studios, Holland
Länge: 5:50 ( Album Version)
5:50 ( 7″ Single Version)
8:50 ( 12″ Single Version)
5:59 (Music Video)
Recordings
- Falco. “Jeanny”, Falco 3, 1985, GiG Records, GIG 222 127, Holland (LP/ Album).
- Falco. Jeanny (Part 1), 1985, GiG Records, 6.14505 AC, Germany (Vinyl/ 7″/ Single).
- Falco. “Rock Me Amadeus”, Falco 3, 1985, GiG Records, GIG 222 127, Holland (LP/ Album).
- Falco. “Vienna Calling”, Falco 3, 1985, GiG Records, GIG 222 127, Holland (LP/ Album).
- Falco. “Coming Home (Jeanny Part 2, Ein Jahr Danach)”, Emotional, 1986, GiG Records, GIG 222 137 , Österreich (LP/Album).
- Falco. “Bar Minor 7 / 11 (Jeanny Dry)”, Data de Groove, 1990, GiG Records, GIG 222 157, Österreich (Vinyl/ LP/ Album).
- Falco. “The Spirit Never Dies (Jeanny Final)”, The Spirit Never Dies, 2009, Warner Music Entertainment, 5051865-7020-2-3, Europa (Album).
Covers
- Reamonn feat. Xavier Naidoo. Jeanny, 2001, Virgin, 724389780703, Europa (Single).
- Sara Noxx. “Jeanny Part 1”, Exxtasy, 2001, Scanner (2), SC 014, Deutschland (Album).
- Die Strafe. Jeanny, 1998, Beri Beri, BB 043, Deutschland (Vinyl).
- Frank Zander. Jeannie – (Die reine Wahrheit), 1986, TELDEC, 6.14550, Deutschland (Vinyl).
- Félix Pando. “Jeanny”, Various-Rock en tu Idioma, 1987, Ariola, LA-717, Mexico (Vinyl).
- Fettes Brot mit Finkenauer. An Tagen wie diesen, 2005, Fettes Brot Schallplatten (FBS), FBS 00003-2, Deutschland (Maxi-Single).
- Fler. “Neue Numma 1”, 90210 Mixtape, 2006, Aggro Berlin, AGGRO 025-2 M, Deutschland (CD).
References
- Bork, Horst: Falco: Die Wahrheit. Wie es wirklich war – sein Manager erzählt. Berlin: Schwarzkopf & Schwarzkopf 2009.
- Hintze, Cristian Ide: Falco. Lyrics Complete. Salzburg: Residenz Verlag 2009.
- Lanz, Peter: Falco. Die Biografie. Wien: Verlag Carl Ueberreuter 2007.
Films
- Falco – Verdammt, wir leben noch! Regie: Thomas Roth. Drehbuch: Thomas Roth. MR Film, 2008 (DVD/B001EIAMPU).
- Falco – Muss ich denn sterben, um zu leben? Regie: Rudi Dolezal. Drehbuch: Rudi Dolezal. Dokumentation 2011.
- M – Eine Stadt sucht einen Mörder. Regie: Fritz Lang. Drehbuch: Thea von Harbou; Fritz Lang. Vereinigte Star-Film GmbH 1931.
Links
- Artist homepage: http://www.falco.at/index.php [17.09.2012].
- Mayer, Christian: “Die Stimme aus dem Off”. In: Süddeutsche Zeitung. URL: http://www.sueddeutsche.de/leben/falco-der-ex-manager-spricht-die-stimme-aus-dem-off-1.147471 [21.09.2012].
- Tagg, Philip: Towards a Sign Typology of Music. In: Secondo convegno europeo di analisi musicale. URL: http://tagg.org/articles/xpdfs/trento91.pdf [17.09.2012].
- http://www.musicline.de/de/chartverfolgung_summary/title/Falco/Jeanny%2Cpart+1/single [19.09.2012].
About the Author
All contributions by Jessica Thön
Citation
Jessica Thön: “Jeanny (Falco)”. In: Songlexikon. Encyclopedia of Songs. Ed. by Michael Fischer, Fernand Hörner and Christofer Jost, http://www.songlexikon/songs/jeannyfalco, 08/2015 [revised 11/2015].
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