1995
Tupac Shakur

California Love

CALIFORNIA LOVE war ein Sommerhit des Jahres 1996 und wird im Hip Hop bis heute als “Hymne” an die Westküste der Vereinigten Staaten von Amerika gefeiert.

I. Entstehungsgeschichte

Der Song CALIFORNIA LOVE wurde am 28. Dezember 1995 als Single veröffentlicht und war das musikalische Comeback von Tupac Shakur alias 2Pac nach einem fast einjährigen Gefängnisaufenthalt. Unterstützt wird 2Pac im Song durch die Musiker Dr. Dre und Roger Troutman. CALIFORNIA LOVE diente ursprünglich der Promotion des am 13. Februar 1996 auf Death Row Records erschienen Albums All Eyez on Me. Auf dem Album befindet sich allein die Remix-Version des Stücks, wohingegen auf der Single zunächst beide Versionen veröffentlicht wurden. Die Single wurde anfänglich nur in einer kleinen Auflage veröffentlicht und erklomm den Gipfel der Chart-Platzierungen erst nach der Veröffentlichung des Albums. Ebendieses stellte das erste von insgesamt drei Alben dar, zu deren Fertigstellung sich Tupac Shakur gegenüber dem Plattenlabel Death Row Records verpflichtete. Das Album entstand in weniger als vier Monaten und wurde unter der Leitung von Suge Knight produziert. An der Produktion des Albums waren weitere Größen bzw. Vertreter des sogenannten West-Coast-Hip-Hop und des G-Funk beteiligt, wie zum Beispiel Dat Nigga Daz, Johnny “J” und besagter Dr. Dre. Das Album hat eine Gesamtlänge von rund 132 Minuten.

CALIFORNIA LOVE entstand ursprünglich aus einer Version, die Dr. Dre als seine erste eigene Single für sein geplantes Label Aftermath Records produzierte. Als Tupac den Song bei einem Besuch im privaten Aufnahmestudio von Dr. Dre zum ersten Mal hörte, drängte er darauf, einen Part zu übernehmen. Auch Suge Knight war von dieser Idee begeistert und überzeugte Dr. Dre davon, eine gemeinsame Version des Stücks mit Tupac zu arrangieren. So kam es zur musikalischen Vereinigung zweier populärer Vertreter des West-Coast-Raps. Die Produktion von CALIFORNIA LOVE blieb die einzige Zusammenarbeit für das Album All Eyez on Me und markierte gleichzeitig die erfolgreichste Auskopplung. All Eyez on Me war Tupac Shakurs fünftes und damit vorletztes offizielles Studioalbum vor seinem gewaltsamen Tod.

Zum Song CALIFORNIA LOVE wurden zwei Musikvideos gedreht. Das erste Musikvideo unter der Regie von Hype Williams, in dem auch der bekannte Schauspieler und Comedian Chris Tucker eine Rolle übernahm, wurde vor der Wüstenkulisse des Filmsets von Mad Max Beyond Thunderdome gedreht. Das zweite Musikvideo wurde im Fortsetzungsstil zur Remix-Version in einem luxuriösen kalifornischen Anwesen gedreht, in dem Tupac und die beiden anderen Protagonisten des Songs (Dr. Dre, Troutman) ausgelassen eine Poolparty feiern.

II. Kontext

Als am 30. November 1994 in der Lobby der Quad-Studios auf dem Times Square in New York fünf Schüsse auf den Rapper Tupac Shakur abgegeben werden, droht der Konflikt zwischen den Hip-Hop-Szenen der Ost- und der Westküste endgültig zu eskalieren. Bisher beschränkten sich die Spannungen auf gegenseitige Anfeindungen in einigen Songs oder gelegentliche Provokationen bei Music-Award-Verleihungen zwischen Vertretern der zwei großen konkurrierenden Plattenlabels Bad Boy Records (New York, Ostküste) und Death Row Records (Los Angeles, Westküste). Das Attentat auf einen der erfolgreichsten Rapper der Westküste stellt ein blutiges Schlüsselereignis für die Fehde zwischen den beiden Hauptzentren der Hip-Hop-Produktion dar. Die gesamte amerikanische Presse stürzt sich auf den Vorfall und inszeniert ihn als landesweites Medienereignis.

Tupac Shakur, der zu diesem Zeitpunkt als einer der berühmtesten und gleichzeitig berüchtigtsten Rap-Künstler der Westküste galt, war zeitlebens aufgrund seines kontroversen Werdegangs und musikalischen Karriereverlaufs ein Magnet der Medien. Er unterstützte zahlreiche soziale Einrichtungen, Sportvereine und Kirchen und versuchte, mit seiner Popularität der schwarzen Bevölkerung in den Armenvierteln zu helfen. Andererseits stilisierte er sich als Gangsta-Rapper der Westküste, unter anderem durch seine Auftritte mit muskulösem, nacktem Oberkörper, den zahlreiche Tätowierungen schmücken. Die wohl populärste Tätowierung, der Schriftzug “Thug Life” (zu übersetzen mit Gangster-Leben), prangt direkt auf seinem Bauch und spiegelt Tupacs Lebensmotto wieder. Regelmäßig gerät er in Konflikt mit Polizei und Justiz. Er wird unter anderem wegen Drogenkonsum, Gewalttätigkeiten und sogar wegen Mordes verhaftet und verbüßt mehrere kurze Gefängnisstrafen. In seiner Außendarstellung vereinte Tupac damit die Rollen des verantwortungsvollen Kämpfers für die Rechte der schwarzen Bevölkerung und die des ‘bedrohlichen‘ Gangsta-Rappers (George 2002: 70-73).

Ende 1993 muss er sich mit der bisher schwersten Anklage gegen ihn auseinandersetzen. Eine junge Frau beschuldigt ihn und andere der gemeinschaftlichen Vergewaltigung in einem New Yorker Hotel. Während sich der Prozess über längere Zeit hinzieht, ist 2Pac als Künstler weiterhin kommerziell erfolgreich. Sein Album Thug Life Vol. 1, welches am 26. November 1994 veröffentlicht wird, verkauft sich zwei Millionen Mal.

In den letzten beiden Monaten des Jahres 1994 überschlagen sich die Ereignisse. Das oben erwähnte Attentat in New York überlebt Tupac, wie durch ein Wunder, nahezu unverletzt. Psychisch hinterlässt es jedoch Spuren, denn Tupac  vermutet Vertreter der Ostküste hinter dem Anschlag und fürchtet fortan um sein Leben. In seinen Augen stehen die Schuldigen fest, es sind Sean “Puffy” Combs, der Gründer von Bad Boy Records, und dessen Künstler Christopher Wallace, der unter dem Künstlernamen Notorious B.I.G. bekannt ist und mit dem Tupac einst befreundet war. Bereits am Tag darauf wird er im Gerichtssaal von Manhattan  trotz fragwürdiger Beweislage für schuldig erklärt und zu mehreren Jahren Haft verurteilt. Die Kombination und unmittelbare zeitliche Abfolge der beiden Ereignisse, angeheizt durch wilde Spekulationen der Medien über die mutmaßlichen Drahtzieher des Attentats, machen Tupac Shakur zu einer Ikone der jungen schwarzen Bevölkerung. Sein Leben überträgt sich in die Wünsche, Ängste und Träume von Millionen Jugendlichen.

Nach seiner Entlassung distanziert sich Tupac zunehmend von der Ostküste und untermauert seine Zugehörigkeit zur Westküste. Diese Haltung wird musikalisch mit der Veröffentlichung von CALIFORNIA LOVE deutlich, die im Hip Hop noch heute als die Hymne für Kalifornien und damit stellvertretend für die gesamte Westküste der USA gefeiert wird. Mit dem Song gelingt ihm sein erster Nummer-Eins-Hit in den amerikanischen Mainstream-Charts. Aufgrund gegenseitiger Anklagen in Interviews und Drohungen in Songs – vor allem mit dem Stück Hit ‘Em Up von Tupac Shakur – kommt es im Laufe des Jahres 1996 zu zahlreichen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern von Death Row und Bad Boy Records. Der traurige Höhepunkt wird am 07. September 1996 in Las Vegas erreicht. Nach dem Besuch eines Boxkampfes von Mike Tyson werden Tupac Shakur und Suge Knight Opfer eines sogenannten Drive-by-Shootings. Suge Knight erleidet keine schweren Verletzungen. Tupac Shakur hingegen stirbt am 13. September 1996 im Alter von 25 Jahren an den Folgen der Schießerei. Rund ein halbes Jahr später trauert die Welt des Hip Hops erneut: auch Notorious B.I.G. wird in Los Angeles aus einem vorbeifahrenden Wagen erschossen. Innerhalb kürzester Zeit verlieren die USA und der Hip Hop seine wohl erfolgreichsten Künstler, durch zwei bis heute unaufgeklärte Morde.

III. Analyse

Musikalisch erscheint der Song auf den ersten Blick recht einfach gestaltet zu sein. Allerdings ergibt sich bei ausführlicher Betrachtung der eingesetzten Mittel, ein für die Produktionstechnik sehr komplexes Arrangement, bei allen drei Versionen, wobei die Version CALIFORNIA LOVE (Short Radio Edit) hier im Vordergrund steht. Das Arrangement stammt  von Dr. Dre und setzt sich aus drei Musikstücken zusammen: Die Grundlage der Harmonik und die Tonlage basieren auf dem Piano und den Bläsern des Songs “Woman to Woman” von Joe Cocker (1973), welches bereits von den Ultra Magnetic MC’s für ihren Song “Funky” (1987) verwendet wurde. Das Intro des Stücks beginnt mit dem Gesangspart von Roger Troutman (“California knows how to party”), welcher textlich und melodisch dem Song “West Coast Poplock” von Ronnie Hudson & The Street People (1982) entliehen ist. “West Coast Poplock” wiederum ist eine musikalische Cover-Version von Roger Troutmans “So Ruff, So Tuff”. Troutman interpretiert das Stück neu durch den Einsatz seiner Talkbox. Diese sorgt für den elektronisch verzerrten Klang seiner Stimme (an der Westküste und unter den Vertretern des G-Funk in den 1990er-Jahren war dieses Effektgerät zur Veränderung von [elektronisch verstärkten] Klängen mit Hilfe des Mundraums äußerst beliebt). Auch der zweite Teil des Gesangs (“Shake it, shake it baby”) wird von Roger Troutman unter Verwendung der Talkbox gesungen und ist eine Interpolation seines zusammen mit ZAPP produzierten Songs “Dance Floor” (1982). Die neu gerappten Parts von Dr. Dre und Tupac Shakur vervollständigen dieses collagenartige Arrangement.

Das Tempo des Beats weist mit 91,5 BPM ein moderates Tempo auf und passt damit hinsichtlich der Tempogestaltung in die G-Funk-Ära. Die Melodie ist repetitiv angelegt und wirkt gegenüber anderen Subgenres im Hip Hop weniger aggressiv. Weitere stilprägende Elemente des G-Funk sind eine durch den Soul inspirierte Rhythmusfigur, hohe, scharf klingende Keyboards, eine tiefe und druckvolle Bassline und analoge Synthesizer(bzw. deren am Sinuston orientierter Sound). Diese Elemente finden sich auch in CALFIFORNIA LOVE, deren Besetzung sich aus einer programmierten Rhythmussektion, drei verschiedenen männlichen Gesangsstimmen, einem Background-Chor, einem Piano, Bläsern, Synthesizern und der Talkbox zusammensetzen. Das Stück steht in g-Moll und wurde, wie die meisten Songs im Hip Hop, im 4/4-Takt produziert.

Der Bläsersatz, der aus dem Stück “Woman to Woman” übernommen wurde, ist während des Intros und vereinzelt im weiteren Verlauf zu hören. Das Klavier wird von den elektronischen Beats und dem durchgehend gleich bleibenden Bass komplettiert. Sowohl die Bass- als auch die Snaredrum bleiben im Lauf des Titels immer gleich platziert. Die Variationen im Stück kommen durch sich ständig verändernde perkussive Elemente zustande. Weitere wichtige Komponenten für die musikalische Ausgestaltung des Stücks sind: ein verfremdeter Synthesizer-Dreiklang, ein synthetischer Streicher-Vierklang und der typische, sinusartige “G-Funk-Sound”. Der Synthesizer-Dreiklang in g-Moll kommt nur während des Refrains vor, wohingegen die synthetischen Streicher acht Takte vor dem Ende einer Strophe für jeweils vier Takte spielen. Darauf folgt die dem G-Funk nachempfundene Synthesizersektion. Der Bläsersatz, der an Fanfaren erinnert, erklingt vor der ersten Strophe, vor der ersten und zweiten Bridge und vor dem Ende des Titels. Er dient daher einerseits als Überleitung vom Refrain zu den daran anschließenden Abschnitten und andererseits als Schlusspunkt des Stücks. Der schematische Aufbau des musikalischen Arrangements von CALIFORNIA LOVE geht weitestgehend konform mit der üblichen Strophen-Refrain-Abfolge in der Pop-Musik. Das Einhalten dieser Struktur ist hilfreich für die leichte Verständlichkeit des Stücks seitens der Hörer und damit auch für seinen kommerziellen Erfolg.

Eingeleitet wird der Titel mit einem sechszeiligen Gesangsintro (“California knows how to party”; s.o.) von Roger Troutman, welches textlich gleichzeitig den Chorus bildet. Der Chorus hat mit seiner gesungenen Melodie die Funktion den Hörer zu binden. Durch den speziellen Klang der Stimme, der durch die Talkbox moduliert wird sowie die simple Struktur des Textes, weist der Refrain eine leicht zu erinnernde Struktur auf und ist damit sicherlich mitverantwortlich für den enormen Wiedererkennungswert des Stücks.

An den ersten Chorus schließt die erste Strophe an, ein Rap-Part von Dr. Dre. Es folgen der zweite Chorus und die Bridge. Letztere stellt einen Übergang vom Refrain zur Strophe dar und besteht gesanglich aus “Shake it, Shake it Baby, Shake it Shake it, Shake it Shake it Mama, Shake it Cali”, und einigen gesprochenen Einwürfen von Dr. Dre, Tupac Shakur und Roger Troutman. Die Bridge wartet mit einem gesteigerten Einsatz von perkussiven Elementen auf – wie zum Beispiel Rasseln, Becken und Pfeifen – und sorgt damit für eine gesteigerte rhythmische Dynamik, die ein wesentlicher Grund für die “Tanzbarkeit” des Stücks ist und insgesamt eine Auflockerung des rhythmischen Gefüges bewirkt.

Die zweite Strophe wird von Tupac Shakur gerappt, an die der dritte Chorus, die Bridge und ein Outro anschließen. Das Outro beendet das Stück in typischer Manier des Hip Hop, in dem Dr. Dre und Tupac “Shout-Out’s” geben. Diese kann man innerhalb der Rap-Stilistik als eine Art Widmung oder Danksagung beschreiben. Im Fall von CALIFORNIA LOVE gestalten sich die “Shout outs” so, dass Dr. Dre und Tupac die Namen großer Städte der Westküste (u.a. Oakland, San Francisco, Los Angeles, Sacramento) und die Namen berüchtigter Ghettos “ihres” Kaliforniens (Watts, Compton, Inglewood) nennen. Damit betonen die beiden Rapper die Zugehörigkeit und Treue gegenüber ‘ihrem‘ Territorium. Tupac macht mit folgender Bemerkung am Ende des Outros, welche auch als Provokation gegenüber einigen Vertretern der Ostküste gewertet werden kann, deutlich, welche Küste er repräsentiert: “Throw it up y’ all, throw it up, throw it up. Let’s show these fools how we do this on that west side, cause you and I know it’s tha best side.”

Der textliche Inhalt der Rap-Parts kreist um die klassischen Themen, die den Song  als Hymne für den Westcoast-Hip-Hop prädestinieren: Alkohol, Sex, Drogen und das Leben eines Rapstars unter den Palmen im sonnigen Kalifornien. So rappt zum Beispiel Tupac im zweiten Vers:”Out on bail fresh outta jail, California dreamin. Soon as I stepped on the scene, I’m hearin hoochies screamin. Fiendin‘ for money and alcohol, the life of a west side playa.” Der Text bedient alle Stereotypen über Kalifornien und stellt es als  magisches Traumland für Gangsta-Rapper dar. Der sprachliche Inhalt von CALIFORNIA LOVE beschränkt sich jedoch nicht nur auf diese leichten und klischeehaft anmutenden Themen eines Rap-Songs, in dem sich die Künstler selbst feiern. Es fällt auf, dass Dr. Dre und Tupac im Vergleich zu ihren anderen Songs, auf eine gemäßigtere Sprache zurückgreifen. Der Verzicht auf ordinäre Ausdrücke lässt den Text unbeschwerter erscheinen und passt damit auch inhaltlich zu seiner musikalischen Ausrichtung. Zusätzlich wird der Song durch seine sprachliche Leichtigkeit einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Im Text bekennt sich Tupac Shakur zur Westküste. Liest man zwischen den Zeilen seines Verses, so kann man darin auch einige lyrische Attacken gegenüber den Kontrahenten von Bad Boy Records an der Ostküste vermuten. Die Zeile “In L.A. we wearin Chucks not Ballies” (Übersetzung: In L.A. tragen wir Chucks und keine Bäuche), kann als eine spitze Bemerkung gegenüber Notorious B.I.G. und dessen Korpulenz gewertet werden. Deutlicher werden die Anspielungen auf den Konflikt mit der Ostküste in den Zeilen: “Flossin but have caution we collide with other crews” (Übersetzung: Wir treiben uns herum, aber Vorsicht, wenn wir auf andere Crews treffen) oder “So you know the row won’t bow down to no man” (Übersetzung: Also weißt du, Death Row beugt sich Niemandem). Diese können als Drohungen gegenüber den Vertretern von Bad Boy Records interpretiert werden.

Das erste Musikvideo, welches zur Single von CALIFORNIA LOVE veröffentlicht wurde, zeigt die Protagonisten in fantasievoll, überwiegend aus Leder gestalteten Kriegsuniformen eines wilden Wüstenstammes. Als Kulisse diente das Film-Set von Mad Max Beyond Thunderdome, einem Film mit Mel Gibson aus dem Jahre 1985. Das Musikvideo vermittelt ein futuristisches Endzeitszenario und spielt im Jahr 2095. Es zeigt hauptsächlich Bilder einer ungestümen Horde Menschen, die ihre beiden Anführer in Gestalt von Tupac und Dr. Dre feiern. Die beiden Künstler stehen auf Podesten in einer Art Manege eines eisernen Käfigs und sind von Rauch und Feuer umgeben. Aus dieser erhöhten Position performen sie ihre Parts und werden dabei, umgeben von ihrem ausgelassen tanzenden Stamm, frenetisch unterstützt. Das Musikvideo symbolisiert damit die Werte und Inhalte, die auch mit dem Song vermittelt werden sollen, und setzt sie aufwendig und in ansprechendem Design in Szene. Auf kreative Art und Weise wird das Bild der “wilden Westküste” und ihrer coolen Unbeschwertheit vermittelt. Die ausgefallene Umgebung gepaart mit der sprachlichen und musikalischen Aussagekraft des Stücks, lassen das Musikvideo zu einer wichtigen Komponente für den Erfolg von CALIFORNIA LOVE werden.

IV. Rezeption

Der Song stürmte nach der Veröffentlichung des Albums All Eyez on Me die Charts und wurde zum vielleicht populärsten Sommerhit des Jahres 1996. Die Single How Do You Want It / California Love erreichte in Amerika am 13. Juli 1996 Platz 1 der Hot100-Billboard-Single-Charts und hielt sich über zwei Wochen auf dieser Position. In den European Hot100 schaffte es die Single bis auf Platz 3 und war insgesamt für 20 Wochen in den Charts gelistet. Darüber hinaus wurde CALIFORNIA LOVE 1996 in den Kategorien “Best Rap Solo Performance” und “Best Rap Performance by a Duo or Group“ für einen Grammy nominiert, konnte aber in keiner der beiden Kategorien gewinnen. 2004 wurde der Song vom Rolling Stone Magazin in die Liste der “500 Greatest Songs of All Time” aufgenommen. Von der RIAA (Recording Industry Association of America) wurde das Stück mit fünffachem Platin ausgezeichnet. Im September 1996 nominierte MTV das Musikvideo in der Kategorie “Best Rap Video” für einen MTV Video Music Award. Im Jahr 1999 schafft es das Video in die MTV-Top Ten der “Greatest Videos Ever Made”.

Abschließend lässt sich festhalten, dass die Mischung der einzelnen Elemente und ihre Kombination in CALIFORNIA LOVE eine Innovation in der Geschichte der populären Musik darstellten. Dem Stück kam außerdem zugute, dass es genau in der Zeit des kulturellen Umbruchs des Hip Hops, von einer subkulturellen Bewegung zu einem kommerziellen Millionengeschäft der Plattenindustrie, entstand. Der Titel gilt bis heute als eine der erfolgreichsten Produktionen in der Rap-Geschichte.

 

STEPHEN MÜLLER


Credits

Composers: Tupac Shakur, Dr. Dre, Roger Troutman, Larry Troutman, Joe Cocker, Christopher Stainton, Woody Cunningham, Norman Durham,
Production & Mixing:Dr. Dre
Executive Producer: Suge Knight
Keyboards: Sean “Barney Rubble” Thomas
Percussion: Carl “Butch” Small
Vocals & Talkbox: Roger Troutman
Background Vocals: Barbara Wilson, Danette Williams, Dorothy Coleman
Engineering: Keston E. Wright
Production Assistant: Larry Chatman
Video Director: Hype Williams
Release: 1995 (Single)
Duration: 4:00 (Short Radio Edit)
6:48 (Music Video)

Recordings

  • 2Pac featuring Dr. Dre. “California Love”, California Love, 1995, Death Row Records/Island Records, DRWCD 3/854 569-2, Europe (CD/Single).
  • 2Pac featuring Dr. Dre. “California Love”, California Love, 1995, Death Row Records, DRPD 00001, US (CD/Single/Promo).
  • 2Pac featuring Dr. Dre. “California Love”, California Love, 1995, Death Row Records, DRWMC 3 854 568-4, US (Cassette/Single).
  • 2Pac featuring Dr. Dre. “California Love”, California Love, 1995, Death Row Records/ Interscope Records/ Island Records, 12 DRX 3 DJ, US (12’’-Vinyl, Promo).
  • 2Pac. “California Love (Remix)”, All Eyez On Me, 1996, Interscope Records/Death Row Records, 314-524 204-2/524 205-2, US (2xCD/Album).
  • Musikvideo: “California Love”, 2Pac & Notorious B.I.G. – Welcome to the Hood [Disc 1], 2004, Roug Trade Distribution GmbH, ASIN: B0001UQV52 (DVD).

References

  • George, Nelson: XXX – Drei Jahrzehnte HipHop. Freiburg: Orange Press 2002, 132-189.
  • Kage, Jan: American Rap. Explicit Lyrics – US-HipHop und Identität. Mainz: Ventil 2002, 111-114.
  • Lazin, Lauren: Tupac: Resurrection [Special Collector’s Edition]. Format: DVD, ASIN: B0002Y2YDK, Paramount Home Entertainment, 2004.

Links

  • Offizielle Künstler-Homepage: http://www.2pac.com/ [12.10.2012].
  • Database: http://www.discogs.com/2Pac-California-Love/master/84794 [12.10.2012].
  • Lyrics: http://www.magistrix.de/lyrics/2Pac/California-Love-8112.html [12.10.2012].
  • Billboard Music Charts: http://www.billboard.com [12.10.2012].
  • Datenbank Musik-Charts: http://www.chartsurfer.de/ [12.10.2012].
  • Offizielle Homepage der RIAA: http://www.riaa.com/ [12.10.2012].
  • Deutschsprachige 2Pac-Fanseite: http://www.2pacmania.de/index.php [12.10.2012].
  • Informationen über den G-Funk: http://www.laut.de/G-Funk-%28Genre%29 [12.10.2012].

About the Author

Analysis written in a course of Prof. Dr. Fernand Hörner at the University of Freiburg.
All contributions by Stephen Müller

Citation

Stephen Müller: “California Love (Tupac Shakur)”. In: Songlexikon. Encyclopedia of Songs. Ed. by Michael Fischer, Fernand Hörner and Christofer Jost, http://www.songlexxikon.de/songs/californialovetupac, 03/2015 [revised 09/2015].

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