2011
Hubert von Goisern

Brenna tuats guat

BRENNA TUATS GUAT ist die erste ausgekoppelte Single des Erfolgsalbums Entwederundoder (2011) des österreichischen Weltmusikkünstlers und Volksmusikers Hubert von Goisern. In seinem Lied BRENNA TUATS GUAT singt Hubert von Goisern “in ehrlichem Ärger […] von der Ohnmacht, die angesichts von Eurokrise, Schuldenberg und Politikerunfähigkeit viele fühlen” (Flieher 2011) und liefert damit einen musikalisch-gesellschaftskritischen Kommentar zum zeitgenössischen Weltgeschehen. Der Liedermacher Konstantin Wecker kommentiert dazu in seinem gesellschaftskritischen Blog: “Nach Ausflügen in die Weltmusik hat Hubert von Goisern den durchschlagenden Sound seines Klassikers ,Hirtamadl’ wiederbelebt. Der Unterschied: Diesmal hat er wirklich was zu sagen” (Rottenfußer 2011).

I. Entstehungsgeschichte

Der im Herbst 2011 veröffentlichte Protestsong BRENNA TUATS GUAT blieb 34 Wochen lang in den österreichischen Single-Charts (davon fünf Wochen auf dem ersten Platz). Das im September 2011 erschienene Album Entwederundoder war ebenfalls in den deutschen und österreichischen Album-Charts vertreten. Auch in den deutschen Singlecharts konnte sich das Lied im November 2011 platzieren; es hielt sich dort 40 Wochen lang. Aufgenommen wurden die Songs des Albums mit einem alten AKG-Mikrofon, das angeblich nach jeder Stunde eine längere Ruhepause zur Abkühlung benötigte (vgl. Ellmer 2011: 4ff.). Im November 2011 wurde das Musikvideo zu BRENNA TUATS GUAT veröffentlicht. Es zeigt Hubert von Goisern und seine Band in einem Studio. Gegen Ende des Songs wandern Seifenblasen durch das Bild, in welchen sich diverse Gegenstände und (Bild-)Motive spiegeln, die als Symbole der besungenen Krise fungieren.

Das eine Gesamtlänge von 51:15 Minuten umfassende Studioalbum wurde im Dezember 2011 in Österreich mit einer Platin-Schallplatte ausgezeichnet. Ab Januar 2012 tourte der Musiker quer durch Deutschland, Österreich und die Schweiz und spielte sein Programm auf über hundert Konzerten. Im Mai 2012 wurde Hubert von Goisern mit zwei Amadeus Austrian Music Awards in den Kategorien Pop/Rock und Album des Jahres ausgezeichnet. Die Protesthymne BRENNA TUATS GUAT gehörte neben dem Fußball-Song “Tage wie diese” von der Punkband Die Toten Hosen zu den beliebtesten Wiesn-Hits auf dem Münchner Oktoberfest 2012. Allerdings sollte dieses Album keineswegs auf die Rolle eines Chartstürmers reduziert werden. Im Oktober 2012 sprach Hubert von Goisern im Rahmen der Diskussionsreihe Open Minds der Wirtschaftsuniversität Wien über Weltenmusik und Management-Welten. Zum Erfolg seines Albums Entwederundoder äußerte der Musiker: “Es ist schon schön, soviel Anerkennung zu bekommen. An meinem Lebensgefühl ändert sich eigentlich nichts” (Raich 2011).

II. Kontext

Der 1952 im Salzkammergut geborene Hubert von Goisern, eigentlich Hubert Achleitner, machte schon in jungen Jahren zahlreiche musikalische Erfahrungen in verschiedenen Regionen der Welt, studierte dort Traditionen und hat Klangfragmente aufgesammelt. Seit Ende der 1980er Jahre steht der ‚Weltmusiker’ mit Gesang, Maultrommel, Akkordeon und Gitarre auf der Bühne. Mit seinen Stücken greift er Elemente der alpinen Volksmusik auf und integriert in diese Elemente einer globalen wie Heimat verbundenen Musik. In der Dekonstruktion der klassischen Volksmusik schuf Hubert von Goisern den so genannten Alpenrock und gilt seitdem als die Ikone der Vertreter der Neuen Volksmusik (vgl. Grosch 2010: 244). Der Musiker selbst würde seinen Musikstil am liebsten gar nicht einer Stilrichtung zuordnen: “Volksrock oder Weltmusik […] Das sind im Grunde genommen alles Begriffe, die auf mich zutreffen, aber es macht halt nur einen Teil von mir aus. Ich würde meiner Musik grundsätzlich kein […] Label, keine Schublade geben” (Raich 2011).

Seine im Vergleich zu früheren Alben verkleinerte Formation, die sich aus dem Gitarrist Severin Trogbacher, dem Bassisten Helmut Schartlmüller und dem Schlagzeuger Alexander Pohn zusammensetzt, vereint Rock, Blues und alpenländische Tradition.

Der Albumtitel Entwederundoder stellt für den Liedermacher ein Symbol für das Leben an sich dar: Seiner Ansicht nach sind in den seltensten Fällen Dinge nur weiß oder schwarz, sondern meistens eine Mischung von beidem. Daher könne “Entwederundoder” durchaus als ein Ausdruck für das zweideutige “Jein” sein (vgl. Winklmayr 2011: 52). Musikalisch finden sich auf dem Album ein Dutzend verschiedenster Songs, die in ihrer Palette von Blues, über Jazz, Ska, Mundart-Rap hin zu Jodeln und Walzer reichen. Trotz der Vielfalt der Instrumente ist das Album sehr konzentriert und kompakt mit sehr direkten und geradlinigen Liedern. Dazu äußerte sich Hubert von Goisern wie folgt: “Es ist das herausgekommen, was ich mir erwünscht hab: nämlich Lieder, die in ihrer Einfachheit auch von einem einzelnen Menschen vorgetragen werden können, der Klavier, […] Gitarre oder Ziehharmonika spielt. Da kann man sich ohne weiteres hinsetzen und diese Lieder alleine vortragen” (Raich 2011).

Hubert von Goisern widmet sich in seinem Album aktuellen Themen, die seines Erachtens im öffentlichen Diskurs verdrängt werden. Der Musiker beschreibt, er besinge die Verschwendung natürlicher Ressourcen, die Gier und die Unfähigkeit mancher Politiker. Er sehe die Ursache der Banken- und Eurokrise nicht allein in Konstruktionsschwächen des Währungs- und Finanzsystems, sondern auch in den unseligen Auswüchsen eines auf ständiges Wachstum gerichteten Zeitgeistes (vgl. Goisern 2011). “Nirgends”, so ruft er seinem Publikum entgegen, “gibt es ausschließlich edle Menschen” (H. v. G. auf einem Konzert in Hamburg am 21.11.2012). Mit dem Protestsong BRENNA TUATS GUAT äußert von Goisern Kritik an Lebensmittelspekulationen, und insbesondere daran, dass Menschen verhungern, damit Maschinen betrieben werden können. Auch werden die Finanzkrise und das Weltwirtschaftssystem aufgegriffen. Ebenso in den Texten der anderen Songs seines jüngsten Albums lassen sich kritische Töne heraushören.

Der Komponist beschreibt, dass der Refrain seiner ‚Antikapitalismushymne’ in einem Guss entstanden sei; die Strophen seien dann später dazugekommen (vgl. Traninger 010). Diese lassen sich interpretationsbedingt nicht auf eine Version reduzieren. So stellt der aufmerksame Zuhörer einen Wandel der Strophen nach der Veröffentlichung fest, wenn er die einzelnen Liedtexte der verschiedenen Auftritte miteinander vergleicht.

Dass BRENNA TUATS GUAT derart erfolgreich würde, war laut Interview selbst für ihn nicht zu erwarten. Der Künstler erklärt lapidar, dass die Band nur das getan hätte, was sie immer schon gemacht hätte: gute Musik (vgl. Winklmayr 2011: 52). Gleichzeitig ist dieser Erfolg nicht selbstverständlich, schien doch der Inhalt des Songs für einige Radiostationen so kritisch, dass sie sich weigerten, den Song zu spielen. Man kritisierte von Goiserns musikalischen Protest als ein Relikt der Hippie-Zeit, dies wurde damit unterstrichen und kommentiert, dass sich die junge Generation mehr für Konsum als für Probleme interessieren würden (vgl. Nicolay 2012: 16f.).

Hubert von Goisern stellt in einem Interview fest, dass das in Rede stehende Lied deswegen so gut ankomme, weil es “offensichtlich die Befindlichkeit aus[drückt], die die Leute spüren” (Gadenstaetter 2011). Die Thematik rechtfertigt er zudem mit dem Argument, dass sich seiner Ansicht nach Musik oder Kunst nicht ausschließlich mit der Sonnenseite des Lebens beschäftigen könnten, denn sonst würden sie die Hälfte dessen, was Leben sein könne, einfach weglassen (vgl. Heck 2012). Auf die Frage, was seiner Ansicht nach dieses Lied zum Hit mache, stellt der Musiker fest: “Na ja, es groovt wie die Sau. Es hat echt an guten Drive und es trifft eben so den Nerv von der Aussage her – vom textlichen Inhalt. […] Und es hat aber nicht diesen […] depressiven [Grundton], sondern es gibt […] trotz der Problematik auch Kraft und Mut. Und drum funktioniert das” (Raich 2011).

III. Analyse

Hubert von Goiserns Album zeichnet sich aus durch einen kräftigen, satten Sound. Vor allem im Titelsong BRENNA TUATS GUAT hört man die Personalstärke heraus. Die volle und vielschichtig Musikebene seiner Songs weist zwei Ebenen auf: die der Tradition und der Anarchie. Doch entwickelt gerade dieser Widerspruch das besondere Spannungsfeld, das den Ausdruck des Künstlers ausmacht.

Auf der Textebene verarbeitet der Musiker in BRENNA TUATS GUAT seine Gedanken zu Geld und Gier nach Kapital. Der Künstler kritisiert mit seinem Text die Finanzwelt vor dem Hintergrund der Finanzkrise seit 2008 (vgl. Raich 2011). Ebenfalls missbilligt er die Tatsache, dass Weizen, Mais und Rüben zu Brennstoff verarbeitet werden bzw. direkt verbrannt werden, während gleichzeitig an anderen Orten Menschen hungern (vgl. Cuturi 2011). Im Refrain des Liedes weist der Musiker ironisch darauf hin, dass Papiergeld sehr gut brennen würde und als Heizmaterial viel eher in Frage käme als Nahrungsmittel. Für den Weltenmusiker gehe es einerseits um das Verbrennen von Geld im sprichwörtlichen Sinne und andererseits um eine seiner Ansicht nach zweifelhafte Moral derer, die an den Hebeln der Macht sitzen (vgl. Bose 2012). So ist ein weiteres in diesem Stück behandeltes Thema die Korruption in der Politik. Auf die Frage, was er seinem Publikum mit diesem Lied sagen wolle, meinte Hubert von Goisern: “Das ist entstanden aus diesem Lebensgefühl heraus, dass ich eigentlich fassungslos bin, dass mit Ressourcen so schlampig umgegangen wird, mit der Wahrheit so schlampig umgegangen wird. Einer der Auslöser war auch der Umstand, dass wir Lebensmittel zu Treibstoff verarbeiten, in Zeiten wo […] viele Leute an Hunger sterben und unterernährt sind. Das weiß jeder, aber man macht einfach so weiter” (N.N. 2011). In einem anderen Interview erläutert der Künstler seine Haltung zur Thematik des Liedes: “Da geht es in erster Linie um eine sehr bedauerliche und fatale Entwicklung, dass wir Lebensmittel zu Energie wandeln. Aber nicht zu Energie, die die Menschen nährt (…) und am Leben hält, sondern dass wir Maschinen damit betreiben […]” (N.N. 2011). Um die Ursachen und Folgen einer menschen- und naturverachtenden Gesinnung zu beschreiben, verwendet Hubert von Goisern eine Kollektivsymbolik, die dem Publikum ohne großartige Erklärungen umgehend verständlich ist. Wenn man den Krisensong näher betrachtet, lassen sich die verwendeten Bilder in verschiedene Komplexe zusammenfassen. Einerseits finden sich Metaphern, die in Zusammenhang mit dem Verbrennen von Geld und Lebensmitteln stehen, ein weiteres sinngebendes Element ist die Anklage von Korruption, zudem bedient sich die Symbolik des volkstümlichen Teufel-Motivs. Im Text wird sowohl das Verbrennen von sogenanntem Biotreibstoff mit “aber hoazen toan ma woazen / und de ruabn und den kukuruz” als auch das Verbrennen von Geld mit “aber brenna tat’s guat” dargestellt. Mit der Metapher des gut brennenden Geldes stellt der Musiker die ökonomischen Verluste infolge der Finanz- und Bankenkrise seit 2008 dar. Die brennende Hütte (“wo de hütt’n de brennt”) steht gleichsam Pate für die gefährdete, weil brennende Welt. Zu Ende des Refrains erinnert der Sänger daran, dass etwas in dieser Welt grundlegend falsch verlaufe und wenn sich dies nicht ändere bzw. die Menschen so weitermachten, dies zu einem großen Problem werden könne. Damit mündet dieser Symbolkomplex zum Ende des Refrains in die Bedrohung des Einzelnen in “brennt da huat”.

Mit dem “Blitz”, der “ständig niederfährt”, hält Hubert von Goisern dem Zuhörer praktisch die Krisen vor Augen, welche pausenlos an verschiedenen Orten der Welt passieren. Der “Platz”, “an dem alles zusammenläuft” und diese Übel generiert werden, steht dabei sinnbildlich für die Orte der Börsen, der Finanzmärkte und der Investmentbanken. Hubert von Goisern kritisiert, dass trotz der Unmenge an Geld, die ständig im Umlauf sei, gerade dort ständig das Geld fehle, wo es von den Menschen konkret gebraucht würde. Mit den von ihm besungenen “Kindern des Teufels” erinnert der Künstler an die Anhänger des Neoliberalismus. Zudem thematisiert Hubert von Goisern in seinem Lied die nicht mehr durchschaubare Komplexität des Finanzmarktes und der damit verbundenen zwangsläufigen Dynamik.

In seinen rhetorischen Fragen, warum ständig Personen an die Macht gelängen, die sich eher wenig der Wahrheit verpflichtet fühlten, sondern vielmehr das an sich rissen, was sie haben möchten, weist der Liedermacher auf zahlreiche Korruptionsskandale in der Politik hin (vgl. Gadenstaetter 2011). In der Version des Albumtextblattes von BRENNA TUATS GUAT schreibt Hubert von Goisern hierzu kritisch von “Falotten [=Halunken, Gauner]”, die “kein Genierer ham”. Trotz seiner starken Kritik an der Politik ist die Haltung des Musikers keine anti-politische: Hubert von Goisern weist in Interviews darauf hin, dass er zwar politische Inhalte lieber über Musik transportiere, dass es aber auch Politiker geben müsse (vgl. Gadenstaetter 2011). Zudem gebe es auch genug Politiker, die integer sind. Seiner Meinung nach sei es zu wünschen, “dass nicht die die Stimmen bekommen, die das Mundwerk am losesten haben und am lautesten schreien, sondern die, die Integrität leben und eher die leisen, aber die wahren Töne sprechen” (vgl. Gadenstaetter 2011). In seinem Text geht der Musiker selbstkritisch auf eine fehlende gesellschaftliche Moral ein, welche, wenn sie gelebt würde, der Wirtschaftskrise im Vorfeld die Grundlagen hätte entziehen können (“war’n ma christ hätt ma gwisst / wo da teufel baut in mist”). Damit interpretiert er die Finanzkrise weniger als eine systemische, sondern vielmehr als eine moralische. In den Zeilen vor dieser Selbstkritik geht Hubert von Goisern augenscheinlich auf Nebensächlichkeiten ein. Diese variieren je nach Aufnahme oder Auftritt (“hamma pech oder an lauf”, “fall’n ma um oder auf”, “samma dünn oder dick”, “hab’n an reim oder glück”, “teil ma aus, schiabn ma ein”, “toan ma uns abi oder g’frein”, “gehn ma aus oda ein”, “samma grea, samma road”, “hamma Göd oda Nod”, “samma ledig oda nit”, “samma krank oda fit”, “samma Kotz oda Maus”, “gehen ma ei oda aus”). Genauer betrachtet befasst sich Hubert von Goisern jedoch immer mit verschiedenen Menschentypen, Charakteren oder Schicksalen, die alle eines gemeinsam haben: Die Pflicht, die Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen.

Im letzten Refrain, der im Textblatt zu lesen ist, jedoch bisher in keiner hier bekannten, aufgenommenen Interpretation gesungen wurde, erhält der Zuhörer die Antwort auf die eingangs gestellte Frage, wo der Platz des Teufels zu finden sei. Der genaue Ort wird zwar nicht explizit genannt, erschließt sich jedoch in der Logik des Liedes von selbst: Dort, wo aufgrund von Geld und Profit gelogen und gestohlen wird.

Den Zeitpunkt des Erscheinens seines Albums interpretiert der Künstler weniger als visionär, sondern vielmehr als in die Zeit passend. Auf kritische Nachfragen bekräftigt er in einem Gespräch, dass er inhaltlich nichts verarbeitet hätte, was “die Leute nicht sowieso wissen oder in sich spüren” (Hubert von Goisern (2011) Hubert von Goisern im SüdtirolOnline-Interview “Es groovt wie Sau”, 21.05.2014 http://www.youtube.com/watch?v=TLKODPzmXkE 2011) würden. Er habe diese Thematik lediglich in Poesie und Groove verpackt.

Dem Künstler gefällt an seiner Umsetzung des Liedes, dass es weniger ein an die Wand gemaltes Menetekel darstellt, sondern vielmehr die Beschreibung eines Ist-Zustandes in sehr klaren Worten sei. So gebe dies nach Ansicht des Künstlers dem Zuhörer die Möglichkeit, diesen “doch sehr tristen Ist-Zustand […] durchzutanzen”, frei nach dem Motto: “Tanz die Krise” (Bose 2012).

IV. Rezeption

Der Text von BRENNA TUATS GUAT ist wie die anderen Liedtexte von Hubert von Goisern auch, in der Goiserer Mundart – einem Salzburger Dialekt verwandt – verfasst. Dem damit verbundenen Umstand, dass sich deren Inhalte einem Nichtösterreicher nicht sofort erschließen, ist sich der Musiker bewusst. Er empfiehlt seinem Publikum damit kreativ umzugehen (H. v. G. auf einem Konzert in Hamburg am 21.11.2012). Der Blog eines aus Franken stammenden Users bestätigt, dass der Dialekt manchem schwer verständlich ist, jedoch nach genauerem Lesen der Liedtexte ließen sich diese auch mit nur “mittelmäßig ausgestattetem Dialektverständnis” (http://sonntagssofa.blogspot.de) inhaltlich erfassen. Ein anderer Nichtösterreicher äußert sich in seinem Blog, dass er zwar seine Mühe mit dem Verständnis der Texte von Goiserns gehabt hätte, jedoch wäre dies in der Auseinandersetzung mit dem Album weniger ein Problem gewesen, da insbesondere die ruhigeren Stücke dem Zuhörer in ihrer musikalischen Umsetzung “viel gedanklichen Freiraum” (http://www.schwindtweb.de) erlauben und so dem Publikum einen Einblick in die sprachlichen Inhalte ermöglichen.

Der süddeutsche Radiosender Antenne Bayern griff mehrere Nachfragen seiner Zuhörer kreativ auf und bot seinem Hörerpublikum zwei übersetzte Versionen auf Fränkisch und Schwäbisch an. Die Ausschnitte wurden mit der Gitarre begleitet und sind auf der Website des Senders nachzuhören (vgl. www.antenne.de). Die Liedtexte finden sich jedoch auch bereits als Übertragungen ins Hochdeutsche.

Dem Publikum, das seine im oberösterreichischen Dialekt verfassten Songs nicht sofort versteht, rät der Künstler selbst auf seinen Konzerten: “Falls ihr mal Probleme mit dem Textverständnis haben solltet, dann […] füllt lieber die Lücken mit Fantasie aus” (H. v. G. auf einem Konzert in Hamburg am 21.11.2012).

 

FELICITAS SÖHNER


Credits

Komposition u. Text: Hubert von Goisern
Gesang, Akkordeon: Hubert von Goisern
Gitarre: Severin Trogbacher
Bass: Helmut Schartlmüller
Schlagzeug: Alexander “Alex” Pohn
Label: Blankomusik (Sony Music)
Veröffentlichung: 2. September 2011
Länge: 3:50 (Album und Single Version)

Recordings

  • Hubert von Goisern. “Brenna Tuats Guat”, Entwederundoder, 2011, Capriola, 88697 93811 2, Europe (CD/Album).
  • Hubert von Goiser. Brenna Tuats Guat, 2011, Capriola, 88691907052, Austria (CD/Single).
  • Die Toten Hosen. Tage Wie Diese, 2012, JKP, 52450 30302, Germany (CD/Single).

References

  • Bayerischer Rundfunk: Hubert von Goisern & die Alpinkatzen – Alpenrockportrait Teil 1-3, Aufgez. 2003, Veröffentlicht am 21.11.2012.
  • Bose, Wolf-Dieter: Star-Talk mit Hubert von Goisern. In: Thüringer Allgemeine, Ausg. v. 10.09.2012.
  • Cuturi, Rudolf Andreas: ‘S Hoazn. In: OÖ Nachrichten, 24 Zeilen, Ausg. vom 18.10.2011.
  • Ellmer, Peter: Goisern gratuliert der Nr.1!. In: Bad Goisern Journal, Artikel in der Ausg. 4/2011, 4-6.
  • Flieher, Bernhard: “Schon lässig, aber nicht nur”. In: Salzburger Nachrichten, Artikel vom 19.10.2011.
  • Gadenstaetter, Lisa: Interview mit Hubert von Goisern. In: ZIB 24, 21.10.2011.
  • Grosch, Nils: Fremdheit – Migration – Musik. Münster: Waxmann Verlag 2010.
  • Heck, Christoph: Hubert von Goisern im Interview. In: VVRegioTV, Ausg. Singen, 20.07.2012.
  • meinRTV: Hubert von Goisern Interview, 04.06.2012 in Rankweil.
  • Nicolay, Milna: Hubert von Goisern – Porträt. In: TAXI-Magazin für Soziales und Kultur, Ausgabe Nr. 100, Uster (CH), 2012, 16-18.
  • Raich, Barbara: SüdTirolOnline– -Interview “Es groovt wie Sau” — Hubert von Goisern, 08.11.2011.
  • Textblatt des Albums.
  • Traninger, Sabine: Hubert von Goisern: “Volkstümliches mag ich nicht”. In: Krone-Zeitung, Ausg. vom 21.10.2011.
  • Winklmayr, Josef Alexander: Album des Jahres. In: Tips-Zeitung Linz, Ausgabe 52/2011, 18.

Links

  • Bad Goisern Journal Online. URL: http://www.bad-goisern.ooe.gv.at/gemeindeamt/download/222572144_1.pdf [22.11.2012].
  • Bayereischer Rundfunk, Alpenrockportrait 2. URL: http://www.youtube.com/watch?v=oHyeK2_cboA [20.11.2012].
  • Bayerischer Rundfunk, Alpenrockportrait 1. URL: http://www.youtube.com/watch?v=FurCX9WZ3fk [21.11.2012].
  • Bayerischer Rundfunk, Alpenrockportrait 3. URL: http://www.youtube.com/watch?v=khgxTkawf7k [21.11.2012].
  • Krone Zeitung Online. URL: http://www.krone.at/Musik/Hubert_von_Goisern_Volkstuemliches_mag_ich_nicht-Im_Krone-Interview-Story-300163 [21.11.2012].
  • mein RTV Online. URL: http://www.youtube.com/watch?v=-tGwxQRbK6A [19.11.2012].
  • Rottenfußer, Roland: Hinter den Schlagzeilen, Blog vom 30. Oktober 2011. URL: http://hinter-den-schlagzeilen.de/2011/10/28/hubert-von-goisern-brenna-tuats-guat [20.11.2012].
  • Schwindtweb 9.0: Rock meets Schlager – Brenna tuats guat! Blog vom 05. Februar 2013. URL: http://www.schwindtweb.de/?cat=32 [10.02.2013].
  • Sonntagssofa: Allmäääächdla na, brenna tuats guat! Blog vom 19. April 2012. URL: http://sonntagssofa.blogspot.de/2012/04/allmaaaachdla-na-brenna-tuats-guat.html [20.11.2012].
  • SüdTirolOnline. URL: http://www.youtube.com/watch?v=TLKODPzmXkE [20.11.2012].
  • Thüringer Allgemeine Online, Star Talk. URL: http://www.youtube.com/watch?v=CppX8VoFww8 [20.11.2012].
  • VVRegioTV Online. URL: http://www.youtube.com/watch?v=KuAoX5ZEUmU [20.11.2012].
  • ZIB24 Online. URL: http://www.youtube.com/watch?v=BmdHmyXTp08 [20.11.2012].

About the Author

Felicitas Söhner (Dr.) is Post-Doc at the Institute of the History, Philosophy and Ethics of Medicine at the University of Ulm.
All contributions by Felicitas Söhner

Citation

Felicitas Söhner: “Brenna tuats guat (Hubert von Goisern)”. In: Songlexikon. Encyclopedia of Songs. Ed. by Michael Fischer, Fernand Hörner and Christofer Jost, http://www.songlexikon.de/songs/brennatuatsguat, 03/2013 [revised 03/2014].

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